
Ich bin noch nicht so lange in Lichtenhagen, knapp zehn Jahre sind es jetzt. Mir ist Lichtenhagen als Wohnort schon recht gewesen, weil ich hier Verwandtschaft hatte und in deren Nähe wohnen wollte. Deshalb habe ich die einzelnen Vermieter aufgesucht, eine Wohnung war damals schon schlecht zu bekommen. Eine Angestellte von der WIRO hat mir von einer Besichtigung in der Sternberger Straße erzählt. Da waren noch zwei andere Bewerber, aber ich hatte Glück. Dort wohne ich bis heute und habe mich so eingerichtet, dass sie mir gut gefällt, zigmal umgebaut, umgeräumt und dergleichen.
Lichtenhagen gefällt mir gut. Erstens wohne ich direkt bei der Straßenbahn und an der Bushaltestelle, also ist die Verkehrsanbindung gut. Als ich hierherzog, hatte ich noch ein Auto, aber das habe ich vor fünf Jahren abgegeben – die Reparaturen waren zu teuer und eigentlich stand es fast nur herum.
Dass ich mich bei der „Tafel“ engagiere, ist eher durch Zufall entstanden. Während meiner Berufstätigkeit war ich lange selbständig, was auch bedeutete, dass ich viele Jahre nicht in die Rentenversicherung eingezahlt habe. Also ist meine Rente zu gering und ich komme nicht ohne Aufstockung zurecht. Der Mann meiner Cousine hat gesagt, dass ich doch eine Berechtigung für die Tafel haben müsste. Als Berufstätiger wäre ich da nie hingegangen, aber dann habe ich mir gedacht: Warum eigentlich nicht? Dann habe ich mir einen Warnowpass besorgt, und so bin ich Anfang Oktober 2014 zur Tafel gekommen. Im Februar bin ich mal reingekommen, da war kaum jemand da zum Bedienen. Ich habe gefragt: „Sag mal, seid Ihr heute unterbesetzt?“ – „Ja, die Leute sind krank und so.“ – „Na ich denke, ich muss Euch helfen! Ich bin ja sowieso Rentner, ich habe Zeit.“ Und so bin ich dann heute noch dabei.
Wir sind ja ein paar Mal mit der Tafel umgezogen. Früher, bevor ich dabei war, war die Tafel im Kolping-Begegnungszentrum, noch im alten Haus. Als dort umgebaut wurde, musste die Tafel in das alte Haus vom ASB umziehen, den alten Flachbau, der da früher gestanden hat. In dieser Zeit kam ich dazu. Dort mussten wir auch wieder raus, weil das Gebäude abgerissen wurde. Dann waren wir kurz in Lütten Klein, aber das war sehr beengt. Jürgen Wegener als Gründer der Tafel wollte die Leitung abgeben und so hat die Stadtmission sie bei sich aufgenommen. Wir sind dann noch einmal umgezogen, in den ehemaligen Lichtenhäger Krug, das heutige Stadtteilbüro. Das ging auch ganz gut bis vor vier Jahren, als wir im September auch wieder raus mussten. Beate Kopka als Leiterin und ich haben ziemlich gesucht. Beim ASB in der Schleswiger Straße haben wir dann unseren aktuellen Standort gefunden. Außerdem bin ich seit acht Jahren beim Seniorenbeirat aktiv. Mehr Engagement brauche ich auch nicht, das reicht.
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