
Wir sind 1984 nach Lichtenhagen gezogen, in eine gerade fertiggewordene Wohnung in der Hermann-Matern-Straße. Um das Haus herum war damals alles noch Baustelle, aber den Kindergarten gab es schon, direkt im Hof. Lichtenhagen war ein lebenswerter Wohnbezirk, der Boulevard war wunderschön, die kleinen Geschäfte, die kleinen Gaststätten. Wir hatten damals alles hier, auch Kaufhallen und Kioske an jeder Ecke. Da wollte jeder wohnen. Hier im Nordwesten war Lütten Klein der erste Stadtteil. Aber wir hatten, wie gesagt, als einzige einen vernünftigen Boulevard. Da gab es den Schuhladen, einen Fischladen, wir hatten alles, was wir brauchten.
Dann gab es im Nordlicht den Tanzabend für einsame Herzen. Karten waren sehr begehrt. Das Nordlicht war vor der Haustür, da waren wir einmal im Monat. Das war immer voll, es war schön. Das Nordlicht gibt’s immer noch.
Und der Stadtteil hat sogar einen eigenen Rodelberg. Der wurde extra angelegt – zuerst haben wir kaputte Betonelemente aufgestapelt und dann viel Sand drüber geschüttet, bis der Berg zum Rodeln geeignet war.
Als meine Frau 2022 starb, bin ich nach Lütten Klein gezogen. Wenn ich hier eine Wohnung gefunden hätte, die mir gefallen hätte, wäre ich geblieben.
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