Schmarl > Geschichten > Beitragsdetails
Thomas Frederiksson, Jahrgang 1958, wohnt seit 2012 in Schmarl
@Tom (Redaktion "Stadtgespräche") . . 07. May 2025

Ich bin gewordener Schmarler. 2012 sind wir hierhergezogen. Eigentlich stamme ich aus Hamburg, dort habe ich meine Frau kennengelernt. Wir haben zusammen fünf Jahre in Schweden gelebt. Als wir von dort zurück nach Deutschland kamen, fragte mich meine Frau: „Wo möchtest Du hin? Nach Hamburg, wo wir uns kennengelernt haben oder nach Rostock, wo ich herkomme?“ Und da habe ich natürlich gesagt: „Nach Rostock.“ Ich wollte nicht mehr nach Hamburg und wir zogen dann gleich nach Schmarl. Die Wohnung suchten wir übers Internet, da standen mehrere zur Auswahl. Die Entscheidung fiel dann auf Schmarl, weil die Wohnungen hier günstig sind.

Es gibt nur wenig, was mir hier nicht gefällt. Die abgefahrenen Zebrastreifen an der Schule müssten mal neu gemacht, kein großer Aufwand. Das habe ich schon oft gesagt, bis heute ist nichts passiert. Die Migration gefällt mir auch nicht. Einige der Geflüchteten benehmen sich einfach nicht gut. Die Einkaufsmöglichkeiten sind super hier, abgesehen von der fehlenden Post und Drogerie. Die Verkehrsmöglichkeiten sind auch gut, du kommst überall hin. Mit den Ärzten hier ist es auch gut. Ich fühle mich gut betreut, ich habe da nie Probleme. Veranstaltungen gibt es hier allerdings kaum, aber dafür bin ich auch nicht der Typ. Kurz vor der Rente habe ich ein Jahr lang im Haus 12 mitgearbeitet. Davor war ich im Schifffahrtsmuseum in der August-Bebel-Straße. Als es da nicht mehr weiterging, hat das mit Haus 12 super gepasst. Jetzt bin ich in Rente und ab Januar mache ich im Haus 12 drei Tage in der Woche ehrenamtlich weiter und betreue zusätzlich noch eine Tanzveranstaltung pro Monat. Und wenn man mich braucht, bin ich auch da. Ich mache so Hausmeister-Sachen, alles, was so anfällt. Hier im Haus habe ich viel gemalert – und auch in der „Schiene“: Die ganzen bunten Farben stammen von mir. Im Moment mache ich drei Monate Pause. Langsam wird es langweilig, jetzt muss ich sehen, dass ich rauskomme. Ich habe ein 29 €-Ticket, mit dem fahre ich viel weg – z.B. mindestens einmal im Monat zusammen mit einem Kollegen. Ich habe einen Hund, mit dem gehe ich auch viel raus. Im IGA-Park bin ich nicht so oft, höchstens einmal im Jahr, vor allem, wenn Besuch von außerhalb kommt. Aber nach Warnemünde fahre ich viel. Allerdings nicht im Sommer zum Baden, nur wenn meine Tochter zu Besuch kommt und an den Strand möchte. Zum Fähranleger und zur Likedeeler sind es auch schöne Spaziergänge und man kann da unten jetzt auch schön essen, Hamburger und so. Ich will hier nicht weg, die tragen mich hier raus. Ich möchte auch in keinen anderen Stadtteil. Weder Groß Klein noch Lütten Klein reizen mich. Mir ist das hier ans Herz gewachsen, weil ich hier auch die meisten Leute kennengelernt habe.

Ihr Kommentar

Logo DSEE